Beobachtungsergebnisse von PEGASUS-Mitgliedern

 

Mond bei Finsternismitte
EOS 600D, f=300 mm, Bl. 5,5,  Bel.zeit 15", ISO 400, Kamera nachgeführt
(Foto: Peter Volkmer)

 

Am Montagmorgen, dem 28.09.2015, fand die letzte totale Mondfinsternis, die für die nächsten 14 Jahre von Mitteleuropa in ihrem vollen Umfang zu sehen war. Weiterhin war sie deshalb besonders, weil sie knapp eine Woche nach Herbstanfang stattfand und der Mond mit 354.500 km in besonders großer Erdnähe war (Monddurchmesser 33' 41"). Glücklicherweise spielte das Wetter in diesen Tagen mit, so dass gute Voraussetzungen zur Finsternisbeobachtung bestanden.

Allerdings machten sich dann doch in der zweiten Nachthälfte just zur Mondfinsterniszeit einige Bodennebelbänke gelegentlich breit, die aber zunächst die Beobachtung nicht störten.

 

Die Finsternisdaten:

Eintritt in den Kernschatten.....:     3:07 Uhr MESZ
Beginn der Totalität................:     4:11 Uhr MESZ
Finsternismitte......................:     4:47 Uhr MESZ
Ende der Totalität..................:     5:24 Uhr MESZ
   Austritt aus dem Kernschatten.:     6:27 Uhr MESZ    

          maximale Eindringtiefe des Mondes in den Erdkernschatten:
1,28 Monddurchmesser

Winkeldurchmesser des Mondes um 4:47 Uhr MESZ :
          33' 41"  (Mondentfernung 354.516 km)

      Mondhöhen über Horizont (Raum Braunschweig / Wolfenbüttel):
bei Finsternisbeginn:.....32°

                                                               bei Finsternisende:.........7° 34'                                                          

 

Beobachtung durch PEGASUS

Seitens PEGASUS machten sich zwei Beobachtungsgruppen in der zweiten Nachthälfte auf den Weg, um die Finsternis
zu beobachten und zu fotografieren:

Gruppe 1:  Michael Peters und Thomas Zierdt   (Beobachtung südlich der Asse, Standort 1)
Gruppe 2:  Bernd Keck und Peter Volkmer        (Beobachtung östlich von Braunschweig, Standort 2)

 

Zur Wettersituation:

An beiden Standorten waren zunächst leichte Bodennebel zu sehen, die aber wegen des erhöhten Beobachtungsstandortes nicht störten. Allerdings verdichtete sich der Nebel ab etwa 5:30 Uhr MESZ, so dass am Standort 1 bald darauf die Beobachtung abgebrochen werden musste. Auch am Standort 2 wurde der Nebel immer dichter, jedoch konnte man hier bis zum Ende der Finsternis den Mond durch den Nebel sehen und fotografieren, bevor er 2 Minuten nach Finsternisende auch im Nebel verschwand.

Die Temperatur war sehr niedrig, am Standort 2 wurden 2°C  um 4 Uhr MESZ  gemessen, demzufolge wurde es sehr feucht. Wer nicht ausreichende Taukappen zum Schutz der Optiken verwendete, konnte nach 4 Uhr die beschlagenen Geräte "einpacken". Die Kameras und Stative waren zum Schluss tropfnass, versahen aber (den Taukappen sei Dank) bis zum jeweiligen Beobachtungsende ihren Dienst.....

 

Beobachtungsergebnisse:

 

Michael Peters dokumentierte die Mondfinsternis am Standort 1 so:

 

 

 

Thomas Zierdt fing die Atmospäre am Standort so ein:

 

         

                Hobbyastronomen bei ihrer Beobachtung                                             Währenddessen wurde auch noch auf Feldern gearbeitet  !!

 

                       Blick vom Standort 1  auf Bodennebelschwaden und den Harz

 

 Bernd Keck dokumentierte die Aktivitäten am Standort 2:

 

                 

   Es ist alles vorbereitet.......................                                                   Auch hier zunächst leichter Bodennebel, gespenstisch der Schattenwurf
                                                                                                                        unseres Autos sowie das Rotlicht unserer "Stirnlampen"

 

 

           Entwicklung der Mondfinsternis bis ca. 5 Uhr, danach beschlug die Optik -  und der Fotograf musste zum Arbeitsantritt........
                                                                 (Fotos und Collage:  Bernd Keck)

 

Ergebnisse von Peter Volkmer:

Er konnte den gesamten Finsternisverlauf bis 6:27 Uhr MESZ dokumentieren, wobei sich in den letzten 20 Minuten der Nebel verstärkte und um 6:30 Uhr den Mond ganz verdeckte. Es wurden alle 5 Minuten Fotos des Finsternisverlaufs gemacht. Verwendete Optik:
EOS 600 D, f=300mm Teleobjektiv, Kamera parallaktisch montiert und nachgeführt. Die Fotos wurden ausgewertet und zur folgenden Animation zusammengefasst:

linker unterer Bildrand: Belichtungszeit und ISO-Wert,  rechter unterer Bildrand: Uhrzeit (MESZ)
Gegen Ende der Finsternis mussten die Belichtungsverhältnisse wegen des Nebels stark verändert werden.
(Fotos und Animation: Peter Volkmer)

 

Das Fotomaterial wurde während der Totalitätsphase noch einmal zu einer Animation zusammengestellt, die dieses Mal den Sternenhintergrund fixierte und so die Mondwanderung an den Hintergrundsternen vorbei zeigt:

 

(Fotos und Animation: Peter Volkmer)

 

Wegen der parallaktischen Montierung konnte die Kamera so angebracht werden, dass die lange Seite des Kamerabildfeldes immer in NORD-SÜD-Richtung (senkrechte Bildseite) und die kurze Seite in OST-WEST-Richtung (waagrechte Bildseite) zeigt. Das ermöglicht somit leicht, auch den Winkel der Mondbahn während der Finsternis auszumessen.

Das Ergebnis verdeutlicht das folgende Bild:

 

Mondbahn während der Totalität (Auswertung: P.Volkmer)

 

Da die Ekliptik um 23,44° gegen den Erdäquator geneigt ist, schneidet sie unter diesem Winkel jeden Breitenkreis im äquatorialen Koordinatensystem. Die Mondbahn ist gegen die Ekliptik um 5,1° geneigt. Während der Mondfinsternis befand sich der Mond im absteigenden Knoten seiner Bahn und war bereits unter die Ekliptik "getaucht". Gegenüber einem Breitenkreis im äquatorialen Koordinatensystem erfolgt die Bahnbewegung unter einem Winkel von 18,34°  ( = 23,44° - 5,1° ). Der gemessene Wert von 20° in obigem Foto ist also sehr gut, die Abweichung erklärt sich damit, dass wegen der mobilen Aufstellung der parallaktischen Montierung selbige nicht genau erdachsenparallel war.